"Ein Leben für Afrika"

Hans Herrmann Schomburgk
1890 - 1967

Große Bilderausstellung
in der Filiale der Saalesparkasse Querfurt

06.09.2017 bis 31.10.2017
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Liberianische Frauen in traditioneller Kleidung 1910
Jutta Niemann, Enkeltochter des Hans H. Schomburgk und Ausstellungsinitiatorin und Ulrich Vogel, die Ausstellung ist fertig, die Gäste können kommen
Jutta Niemann und Heiko Einecke vom Burgmuseum, letzte Details werden festgelegt
Herr Sellung (rechts), Leiter des Beratungszentrums der Saalesparkasse,  begrüßt die Gäste der Ausstellung und dankt dem Altertumsverein für sein Engagement und wünscht der Ausstellung einen vollen Erfolg
Dr. Kühne (rechts), Vorsitzender des Vereins dankt dem 2. Stellvertreter Hartmut Lasse für die Organisation und den Aufbau der Ausstellung
Expeditionsabenteuer - Afrika von und mit Hans Schomburgk
Die amtierende Bürgermeisterin Frau Mareen Helmis (vorn links) hält das Grußwort der Stadt Querfurt zu Ehren des Ehrenbürgers Hans Schomburgk und wünscht, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger die Ausstellung ansehen werden
Der 2. Stellv. des Vorsitzenden Hartmut Lasse eröffnet die Ausstellung
Lieber Herr Sellung, recht herzlichen Dank für die Begrüßung in Ihrem Haus und lieber Herr Dr. Kühne, ich darf mich für die Eröffnung unserer heutigen Fotoausstellung aus Anlass des 50. Todestages unseres Ehrenbürgers Hans Hermann Schomburgk auch bei Ihnen ganz herzlich bedanken.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich danke Ihnen, dass Sie heute Abend erschienen sind und die Eröffnung der großen Fotoausstellung „Hans Schomburgk - ein Leben für Afrika“ begleiten wollen.

Die Saalesparkasse stellt uns bis zum 31.10.2017 den öffentlichen Bereich Ihrer wunderschönen Filiale hier in Querfurt in der Tränkstraße zur Verfügung und darüber freuen wir uns sehr.

In diesem Jahr widmet sich der Altertums- und Verkehrsverein Querfurt u. Umgebung eV unterstützt von der Stadt Querfurt und heute auch von der Saalesparkasse dem Ehrenbürger der Stadt, dem Afrikaforscher und Filmpionier Hans Hermann Schomburgk.

Er selbst in Hamburg, in einer bekannten Architektenfamilie geboren, besuchte die Stadt Querfurt, die Stadt seiner Vorfahren bis zu seinem Tod regelmäßig und bewahrte hier einen treuen Freundeskreis. Er hielt Vorträge und schenkte der Stadt Teile seiner großen Afrikasammlung.
Vielen Dank Frau Helmis. Ihre Worte sind ein würdiger Beitrag zur Ehrung Schomburgk’s.
Schomburgk bringt uns Afrika heute mit seinen Bildern etwas näher. Die Bilder sind spannend und ermöglichen Einblicke in  diesen für uns noch immer unbekannten Kontinent.

Bevor ich auf die Ausstellung selbst eingehe, erlaube ich mir ein paar ganz besondere Worte des Dankes an die Saalesparkasse, an den Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Jürgen Fox und das Mitglied des Vorstandes Herrn Alexander Meßmer sowie an den Hausherrn Herrn Sellung und seine Mitarbeiter auszusprechen. Ich brauchte nicht lange zu Bitten oder gar zu Betteln, als Herr Sellung unseren Wunsch zur Durchführung einer Ausstellung vernahm, gab es gleich Zustimmung und dann tatkräftige Unterstützung. Dafür nochmals vielen Dank.

Viele Veranstaltungen und Höhepunkte in unserem gesellschaftlichen Leben werden durch Vereine und durch aktive Menschen ermöglicht, die mit Liebe und viel Enthusiasmus ans Werk gehen. Hier und heute möchte ich mich aber insbesondere den Stab für die Sponsoren brechen.
Jutta Niemann führt die Gäste durch die  Ausstellung
Aktive Vereine allein können solche Events nicht durchführen. Gebraucht wird immer auch Geld. Hier und heute hat uns die Saalesparkasse großzügig unterstützt. Und ohne diesen finanziellen Beitrag wäre die heutige Ausstellung einfach nicht möglich gewesen. So deutlich muss man das sagen. Bitte Herr Sellung übermitteln Sie Herrn Dr. Fox und Herrn Meßmer unseren aufrichtigen Dank.

Und einen weiteren herzlichen Dank möchte ich auch in ihrem Namen an Frau Jutta Niemann richten. Sie ist die Enkeltochter Hans Schomburgk’s und widmete ein Großteil ihres Lebens ihrem Großvater, der Aufarbeitung seines Wirkens und Schaffens und sie möchte ihren Beitrag dazu leisten das Hans Herrmann Schomburgk nicht vergessen und den jungen Generationen bekannt gemacht wird. Frau Niemann hat uns freundlicher Weise das Material für die heutige Ausstellung zur Verfügung gestellt. Ihnen werte Frau Niemann nochmals herzlichen Dank.
Schomburgks jugendliche Abenteuerlust war es, die ihn nach Afrika führte und dieses Land mit seinen Menschen und Tieren wurde seine zweite Heimat. Ihm sind weltweit erste Filmaufnahmen aus dem Inneren von Afrika zu verdanken. Er drehte in Afrika 1913/14 weltweit den ersten Spielfilm "Weiße Göttin der Wangora" und seine Dokumentaraufnahmen z. B. aus Togo 1914 oder aus dem Sudan 1917 füllten die damaligen Kinosäle in ganz Europa und so auch in Querfurt, wo beispielsweise am 20. Mai 1925 im Saal des damaligen Gasthofes "Thüringer Hof" der Afrika-Großfilm "Mensch und Tiere im Urwald" aus dem liberianischen Urwald, asl Stummfilm in Schwarz-Weiß gezeigt wurde. Seiner Schwester Helene Schomburgk, damals eine bekannte Vortragskünstlerin begleitete kommentierte die Aufführung.

Der damalige europäische Kolonialismus öffnete Schomburgk das Tor nach Afrika. Aber schnell erkannte er dessen ausbeutende und menschenverachtende Seite und davon distanzierte er sich schon in jungen Jahren deutlich.

Stets war er bemüht in persönlichem Kontakt bei seinen zahllosen Vorträgen in ganz Deutschland, den hiesigen Menschen, das unbekannte Afríka und nicht nur die Tierwelt, sondern gerade auch die dort lebenden Menschen mit ihrer Mentalität, ihren Riten und ihrer Lebenseinstellung verständlich zu machen.

Seine Bücher "Meine Freunde im Busch" und "Das letzte Paradies" belegen seine Liebe zu Afrika und waren unter der Jugend in Ost und West-Deutschland eine viel gelesene spannende Lektüre.
Heute wollen wir kleine Ausschnitte seines Lebenswerkes als Afrikaforscher präsentieren und hierzu mit Ihnen gemeinsam eine Bilderausstellung eröffnen, die bis zum 31. Oktober diesen Jahres Schomburgk in Afrika auf seinen Expeditionen zeigt.

Der junge Abenteurer Schomburgk war froh, dass er nicht auf der Farm eines Siedlers arbeiten musste und schon mit 18 Jahren trat er mit dem Geld seines Vaters ausgestattet, seine erste Expedition an, von der nicht viel bekannt ist, denn sie scheiterte. Er ließ sich aber nicht entmutigen, zu groß war seine Abenteuerlust, aber auch sein Wissensdurst und schon mit 24 Jahren folgte seine zweite nun erfolgreiche Expedition. Das Unbekannte rief und Schomburgk war nicht aufzuhalten.

Mit der Ausstellung blicken wir zurück in das Afrika der Kolonialzeit, vor und nach dem ersten Weltkrieg und auf das sich entwickelnde Afrika bis in die 30ziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Wir begleiten Schomburgk auf seinen Expeditionen z.B. nach Togo, dem Süd-Sudan, nach Liberia nach Angola und Süd-Afrika. Wir können die Entdeckung der Seen Schikande und Sengwe mit verfolgen.

Wir sehen ihn als Expeditionsleiter in der Erfüllung wissenschaftlicher Forschungsaufgaben z.B. der Tsesefliege und bei der Wiederentdeckung zum Beispiel des liberianischen Zwergflußpferdes, was ihn weltbekannt machte.

Wir sehen ihn bei den Maskentänzern in Angola, wo er deren Rituale studierte.
Wir sehen Ihn als Filmemacher, der mit seinen Dokumentar- und Tierfilmen zu den international anerkannten Filmschöpfern der ersten Stunde gehört.

Wir sehen interessante Tier- und Landschaftsaufnahmen, einer unberührten afrikanischen Natur, was er später als Paradies beschrieb.

Wir sehen viele kolorierte Aufnahmen, die es uns vielleicht ermöglichen das Schöne und Liebenswerte des afrikanischen Kontinents zu erkennen. Wir werden nicht von farbgesättigten digitalen Hochglanzbildern verwöhnt, die uns alles in den schönsten Farben und so fröhlich schildern.

Sondern von echten Aufnahmen, die, wegen der großen Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit mit großen Schwierigkeiten geschossen und dann enwtickelt und aufbewahrt werden mussten. Mag diese Ausstellung unser Beitrag sein Hans Schomburgk zu ehren und in Erinnerung zu halten und mögen seine Bilder, sein Wirken und sein Werk mit dazu beitragen, bei uns Verständnis für fremde Völker und ihre fremden Lebensweisen zu wecken.

Und nicht zuletzt wollen wir anregen auch im Sinne von Schomburgk für die Erhaltung der afrikanischen Tierwelt einzutreten.

06.09.2017 September

Hartmut Lasse
2. Stellv. Des Vorsitzenden
Viele interessante Gespräche wurden geführt, angeregt durch die Ausstellung
Wir wünschen uns, dass viele Bürgerinnen und Bürger insbesondere auch Schüler und Schülerinnen die Ausstellung besuchen werden.

Sie ist bis zum 31.10.2017 zu sehen.